Ferdinand Porsche und die Geschichte von Volkswagen

Ferry Porsche

Ferry Porsche
Ferry Porsche

Ferdinand Anton Ernst Porsche war der Sohn von Ferdinand Porsche und wurde daher, um Verwechslungen zu vermeiden, „Ferry“ Porsche genannt. Ferry wurde am 19. September 1909 in Wiener Neustadt geboren und war das zweite Kind von Ferdinand, aber sein erster Sohn.

Nach dem Schulabschluss begann Ferry Porsche 1928 ein Industriepraktikum bei der Firma Bosch in Stuttgart, wo er blieb, bis sein Vater seine Designfirma gründete. Ferry war einer der ersten Mitarbeiter von Porsche und wurde mit Beginn des Volkswagen-Projekts mit der Leitung der Testfahrten mit den Prototypen betraut.

Da Ferdinand einen Großteil seiner Zeit mit der Errichtung des Volkswagen-Werks in der Nähe von Fallersleben verbrachte, wurde Ferry zum stellvertretenden Leiter des gesamten Porsche-Geschäfts ernannt.

Ferry Porsche am Steuer des V2-Prototyps
Ferry Porsche

Die Volkswagen-Prototypen wurden einem umfangreichen Testprogramm unterzogen, um etwaige Schwächen aufzudecken, darunter auch Vollgasfahrten auf den neu gebauten deutschen Autobahnen. Deutsche SS-Soldaten wurden als Testfahrer rekrutiert. Alle zurückgelegten Kilometer und Schäden wurden sorgfältig dokumentiert. Zusammen legten sie 2,4 Millionen Testkilometer zurück.

Ferry war auch bei der historischen Grundsteinlegung im Volkswagenwerk anwesend, wo er unter anderem den Führer in einem der Cabriolets fahren durfte.

Ferry Porsche fährt Hitler bei der Grundsteinlegung
Ferry Porsche fährt Hitler

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden sowohl Ferdinand Porsche als auch Ferry wegen ihrer Arbeit inhaftiert an Hitlers Kriegsmaschinen, während Ferdinand bis 1947 festgehalten wurde, wurde Ferry nach nur wenigen Monaten freigelassen. Ferry übernahm die Kontrolle über das Porsche-Geschäft und begann mit dem Designteam an einem neuen Sportwagen zu arbeiten. Das Auto basierte auf vielen Komponenten des Volkswagens, wurde aber schließlich zum Porsche 356.

1949 handelte Ferry Porsche einen Deal mit Heinz Nordhoff aus, der zu dieser Zeit Generaldirektor bei Volkswagen war. Der Deal basierte auf einer Vorkriegsvereinbarung, wonach Porsche 5 Deutsche Mark Lizenzgebühren pro Auto für das Design seines Vaters erhielt und Porsche außerdem ermöglichte, seine Sportwagen über das Volkswagen-Händlernetz zu verkaufen.

Nach dem großen Erfolg des 356 und später auch des 911 wandelte Ferry 1972 das Porsche-Geschäft in eine Aktiengesellschaft um und trat von seinem Vorstandsvorsitz zurück, um Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats zu werden. Von dieser Position aus führte Ferry die Leitung des Unternehmens bis zu seinem Tod im Jahr 1998 weiter.

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